Presse 2008

Hersfelder Zeitung 18.11.2008

Zum Schluss ins Königreich

Zum Abschluss ihres diesjährigen internationalen Programms reiste das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und der Konrad-Duden-Schule mit seinem Chorleiter Ulli Meiß in die englische Grafschaft Cambridgeshire. Das Comberton Village College aus dem gleichnamigen Städtchen, direkt vor den Toren der weltberühmten Universitätsstadt Cambridge gelegen und Partnerschule der MSO und GSO, hatte zu gemeinsamen Konzerten auf die britische Insel eingeladen. Cambridge, das die 22 Bad Hersfelder Musiker intensiv erkundeten, faszinierte vorallem durch seine unzähligen Colleges – Bildungshochburgen von Weltrang, deren Mauern einen Hauch von Harry Potter vermitteln. Mit im Programm war auch eine Stadtführung durch London. Den musikalischen Höhepunkt der Reise bildete das gemeinsame Konzert mit den englischen jugendlichen in der Concert Hall des Comberton Village College, bei dem die Waldhessen einen Querschnitt ihres umfangreichen Repertoires zeigten.

„Excellent music!“ waren sich die englischen Gastgeber einig und ließen sich wie schon beim ersten Konzert in der St. Georg-Church in Cambridge aufgrund der Leistung der Obersberger zu Lobeshymnen hinreißen. Wer im Orchester von Ulli Meiß neu mitspielen und an vielen spannenden Projekten teilnehmen möchte, kann sich im Sekretariat der Obersberg-Schulen oder der KDS melden, noch sind einige Instrumente frei. Sowohl Anfänger als auch fortgeschrittene Musiker sind willkommen. Allgemeine Infos gibt es unter www.mso-blechblaeser.de.


Hersfelder Zeitung 25.09.2008
Bericht: Martin Gellert

Besucher brachten Stimmung mit

Städtepartnerschaft Bad Hersfld – L’Hay-les-Roses feierte 20. Geburtstag

L’Hay-les-Roses. 20 Jahre dauert sie bereits, die Partnerschaft mit der französischen „Stadt der Rosen“. Seit zwei Jahrzehnten sind Bad Hersfeld und L’Hay-les-Roses partnerschaftlich verbunden. Dies war Anlass genug, um mit einem festlichen Akt die Verbindung der beiden Städte zu feiern und weiter zu festigen.

Zum Geburtstag der Partnerschaft reiste nicht nur eine offizielle Delegation unter der Leitung von Bürgermeister Hartmut H. Boehmer in den Außenbezirk von Paris. Auch Ulli Meiß und sein Blechbläserensemble vom Obersberg und der Konrad-Duden-Schule sowie die Trachten- und Volkstanzgruppe Schenklengsfeld mit ihrem Leiter Werner Henkel sorgten vor Ort für die heimatliche musikalisch-kulturelle Präsenz.

Zum Auftakt gaben die Blechbläser vom Obersberg am Freitagabend im Auditorium ihr Festkonzert, begeistert von den Konzertbesuchern aus der französischen Partnerstadt empfangen. Hier wurden von den ausgezeichnet aufgelegten Bläsern unter anderem bekannte französische Schlager wie „Champs Elysees“ und „La vie en rose“ unter großem Applaus des Publikums vorgetragen.

Höhepunkt des Festwochenendes war am Samstag die Unterzeichnung der Bekräftigung der Städtepartnerschaft. In einem feierlichen Moment unterzeichneten die Bürgermeister Boehmer und Patrick Seve unter den Klängen des Bläserensembles, das die deutsche und die französische Nationalhymnen intonierte, die Bestätigung des Freundschaftsvertrages.

Im Anschluss verbreiteten die Volkstänzer aus Schenklengsfeld nordhessisches Flair in der Stadt der Rosen. Es folgte ein bunter Nachmittag im Kulturzentrum der Stadt, welches sich unter strahlendem Sonnenschein sozusagen in eine deutsche Kulturbühne verwandelte. Heißt: Zur Freude vieler französischer Bürger, die sich diesen Bruderkuss nicht entgehen lassen wollten, wurde ein buntes Programm deutscher Weisen von Bläsern und Tänzern präsentiert.

Außerdem wurde die Bilder-Ausstellung „Bad Hersfeld – heute“ eröffnet. Bürgermeister Boehmer überreichte 35 gerahmte neue Bildansichten von Bad Hersfeld an seinen Kollegen Seve als Gastgeschenk. Blechbläser und Volkstänzer ließen sich angesichts der Nähe zu Paris die Chance nicht entgehen, ein wenig Sightseeing zu machen. So wurden bei Nacht der Eiffelturm und die Champs Elysees besichtigt und am Sonntag noch ein Stopp am Schloss Versailles eingelegt.

Der Gegenbesuch findet vom 10. bis 13. Oktober zum Lullusfest in Bad Hersfeld statt.


Hersfelder Zeitung 26.08.2008
Bericht: Gudrun Schmidl
Fotos: 

Heimat ist schön – und international

Umjubeltes Abschlusskonzert der 58. Bad Hersfelder Festspiele mit Obersberg-Chören und Blechbläsern von MSO und KDS

BAD HERSFELD. „Vergessen sie nicht in ihrem eigenen Interesse, ihre Handys nach dem Konzert wieder einzuschalten“, empfahl Ulli Meiß nach dem „Einzug der Gladiatoren“, mit dem das Blechbläserensemble der Modellschule Obersberg und Konrad-Duden-Schule auf einen zweistündigen Hörgenuss einstimmte. Wer will schon Klingeltöne hören, wenn ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Konzertprogramm unter dem Oberbegriff „Kein schöner Land“ als Bekenntnis zu unserer schönen Heimat auf eine musikalische Reise auch in ferne Länder einlädt?

„Heimat ist international“, versicherte Meiß und der Chor der Modellschule Obersberg und Gesamtschule Obersberg konnte unter seiner Leitung viele Lieder davon singen. „Täällä Pohjantähden alla“ aus Finnland in Landessprache natürlich, die viel bejubelten Moskauer Nächte oder „Laiskas“ aus Litauen, das der Chor im Jahr 2004 besuchte, gehörten beim Abschlusskonzert der Festspiele in der voll besetzten Stiftsruine zum perfekt einstudierten Repertoire.
Die Blechbläser mit Frederik Walendczus, Simon von Hubatius und Peter Böhmer an den Schlagzeugen luden die Fangemeinde, zu denen auch viele höchste Vertreter des öffentlichen Lebens in unserer Region gehörten, mit der Swing-Version des australischen Traditionals „Waltzing Mathilda“ auf den fünften Kontinent ein.

Sie überzeugten weiterhin schwungvoll und spritzig mit Bigband-Sound, mit dem heftig beklatschten Trompetensolo „Viva la Veria“ und einem reinen Posaunensolo mit einer kleinen Showeinlage der oft übertönten Posaunisten.

Viele neue Gesichter

„Die Bettler, die sich ‚Auf einem persischen Markt‘ tummeln, werden bei uns von Studenten gespielt“, ulkte Meiß und verwies damit auf ehemalige Schülerinnen und Schüler, die noch immer einen wichtigen und musikalisch bereichernden Platz einnehmen. Aber auch viele neue Gesichter gehörten in diesem Jahr zum Chor, der mit interessant und überraschend arrangierten Volksliedern begeisterte, kleine Choreografische Gags inklusive.

Da durfte „Kein schöner Land“ natürlich nicht fehlen. Klangvoll und wie gewohnt sauber intoniert überzeugten die jungen Interpreten, wobei die eindrucksvolle Leistung der Solisten – namentlich genannt Lea Kretzer und Elisabeth Kammandel – hervorzuheben ist.

Die Klavierbegleitung übernahmen Anne Rill und Silke Pfannkuch. Während der musikalischen Reise nach Südamerika, die noch in diesem Herbst von den Chormitgliedern tatsächlich unternommen wird, malte die Sonne ihre Bilder an die ehrwürdigen Wände der Stiftsruine als stimmungsvolle Kulisse für diesen kulturellen Höhepunkt.

Stehende Ovationen

Mit tosendem Applaus und stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für die Musik, die tatsächlich ohne störende Klingeltöne zu genießen war.


Brief an Ulli

Heimat ist schön – und international

Neid gehört eigentlich nicht zu meinen Schwächen. Heute, lieber Ulli Meiß, beneide ich die aber doch um deinen Beruf. Lehrer bekommen viel ab, machen es weder Schülern, Eltern, noch der Politik oder der so genannten Gesellschaft recht. Und angenehm geht da in der Schule ja auch nicht immer zu. Aber wie beglückend muss es sein, wenn die Arbeit mit so vielen jungen Menschen gelingt, wenn Freude und Begeisterung entstehen und sich so lebhaft übertragen. Ja, lieber Uli, heute beneide ich dich und deine vergleichbar engagierten Kolleginnen und Kollegen darum, solche magischen Momente auslösen zu dürfen. Und bitte richte deinen jungen Künstlern aus, dass sie fantastisch waren!
Viele Grüße
Markus Pfromm