14. bis 18. Juni 2017
Zu Besuch bei guten Freunden
Unsere Reise begann am Mittwoch, den 14.06. in Bad Hersfeld. Dort trafen wir uns um 15.30 Uhr und beluden den Bus mit Koffern und Instrumenten. Nachdem auch der letzte noch schnell sein Instrument geholt hatte, konnten wir um 16.15 Uhr nach Frankfurt am Main aufbrechen, denn von hier sollte es mit dem Flugzeug, wenn auch mit einer halben Stunde Verspätung, weiter nach Helsinki gehen. Nach ungefähr zwei Stunden setzen wir das erste Mal Fuß auf finnischen Boden. Von hier ging es weiter mit dem Bus an unseren Zielort, Hyvinkää. Um 2.30 Uhr Ortszeit (die Finnen sind uns eine Stunde voraus) erreichten wir unser Hotel, das Cumulus. Jeder bekam seinen Zimmerschlüssel und machte sich auf die Suche nach seiner Unterkunft. Dort angekommen, fiel man direkt ins Bett. Auch wenn es schwer fiel direkt einzuschlafen, da es zu dieser Jahreszeit nachts hier so hell ist wie am späten Abend, waren im Endeffekt doch alle zu müde, um sich davon stören zu lassen.
Helsinki und Bowling-Spaß
Der nächste Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück um 8.30 Uhr. Gestärkt für den Tag ging es um 10 Uhr mit dem Zug nach Helsinki. Wir machten uns auf den direkten Weg zum Hafen, denn dort stand „The Beautiful Canal Route“, eine circa 1,5-stündige Bootsfahrt durch die schöne Insellandschaft Helsinkis an.
Doch das waren nicht die einzigen Eindrücke, die wir an diesem Tag bekamen. Nach der Bootstour ging es direkt mit einer Sightseeing-Tour durch Finnlands Hauptstadt weiter. Aber keine gewöhnliche, denn unsere Musikerin Lisann hat eine finnische Freundin, die uns freundlicherweise durch die Stadt führte. Natürlich durfte bei dieser Tour nicht der beeindruckende Dom fehlen, vor dem wir auch direkt einige Gruppenbilder machten. Zum Ende unseres Helsinki-Ausflugs hatten wir noch etwas Freizeit, in der einige essen gingen, ein Erinnerungsshirt im Hard Rock Café kauften oder einfach durch die Straßen der Hauptstadt schlenderten.
Doch der Tag war hiermit noch nicht zu Ende. Nachdem wir wieder im Hotel ankamen, machten wir uns auch direkt auf den Weg zum Pizzaessen in das hoteleigene Restaurant. Gestärkt von der leckeren Pizza ging es zum Bowling. Es wurde viel gelacht und der eine oder andere Wettkampf zelebriert. Einer unserer finnischen Austauschschüler war an diesem Abend auch mit dabei. Er betreibt Bowling als Sport, aber wie das so ist, hatte unser Trompeter Klaus im direkten Duell mehr Gefühl in seinen drei Fingern. Da konnte selbst der finnische Posaunist nicht mithalten J Und wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören. Wir gingen alsbald also wieder zurück zum Hotel. Die einen hatten noch Lust auf einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, andere wiederum nutzten die hoteleigene Sauna, um den Tag ausklingen zu lassen.
„Volle Fahrt voraus“ zum Probentag
Mittlerweile ist es schon Freitag und wir brachten unsere Instrumente und Noten nach dem Frühstück in den Hyvinkääsali. Jedoch standen vor der Probe dort noch ein Besuch im Eisenbahnmuseum und das Mittagessen auf dem Plan. Ersteres Ziel konnten wir zu Fuß erreichen, da es mitten in der Stadt liegt. Finnlands Eisenbahngeschichte wird in dem Museum in Hyvinkää eindrucksvoll auf einem parkähnlichen Gelände präsentiert. Wir konnten die Bahnhofsgebäude besichtigen, aber auch die Eisenbahnen durften wir nicht nur von außen betrachten, sondern auch die Inneneinrichtung bestaunen. Einen riesen Spaß hatten wir nach der Führung, als jeder nochmal mit einer kleinen „Spaß-Lok“ mitfahren durfte. Doch auch dieser Spaß half nicht gegen das Hungergefühl in den Mägen der Musiker. Somit begaben wir uns wieder auf den Rückweg und suchten das Restaurant Harlekiini auf und aßen dort zu Mittag. Um 14.00 Uhr trafen wir uns dann am Hyvinkääsali, um mit unserem Ensemble zu proben. Nach einer erfolgreichen zweistündigen Probe kamen dann auch noch das finnische und ungarische Orchester dazu. Alle Musikgruppen probten zusammen und auch den Abend verbrachten wir gemeinsam. Wir fuhren mit dem Bus in das Freizeitzentrum Herunen, wo die Möglichkeit bestand, in die Sauna oder auch in dem See schwimmen zu gehen. Aber auch an diesem Abend war für das leibliche Wohl bestens gesorgt, denn es wurde gegrillt und es gab Getränke aus der Dose. Nach einem geselligen Abend ging es wieder mit dem Bus zurück in unser Hotel.
Konzertreicher Samstag
Wie auch an den anderen Tagen starteten wir mit dem Frühstück um 8.30 Uhr in den Tag. Jedoch trugen wir heute nicht unsere normale Kleidung, sondern das Poloshirt des Ensembles. Um 10 Uhr stand das Konzert auf dem Marktplatz an. Für unsere Zuschauer spielten wir Stücke wie „Oh when the Saints“, „It’s my Life“ und „Heal the World“. Nachdem jedes der drei Orchester alleine seine Stücke vorgetragen hatte, spielten wir auch noch ein paar gemeinsame Stücke. Wir gewannen sogar ein paar Fans, die nur gekommen waren, um mal ein bisschen deutsch zu reden. Einer war sogar so begeistert, dass er uns etwas typisch Finnisches auf dem Markt zu essen kaufte. Dankbar nahmen wir die Spezialität, die aus paniertem Fisch, wiederum gefüllt mit Fisch bestand, zu uns. Anschließend hatten wir von 12 bis 13 Uhr Zeit, uns im Park auszuruhen oder aber auch das Einkaufszentrum zu erkunden. Doch nach der Stunde Pause ging es direkt weiter mit einer gemeinsamen Probe. Hier wurde noch einmal das Programm für das am Abend bevorstehende Konzert im Hyvinkääsali durchgespielt. Um gestärkt in das Konzert zu gehen, endete die Probe um 14 Uhr und wir gingen zum nahegelegenen China-Restaurant. Hier wurde sich gestärkt und im Anschluss gingen wir in das Hotel zurück, um uns für das Konzert bereit zu machen. Die Anzüge und Kleider wurden ausgepackt und die eine oder andere Frisur geflochten. Um 17 Uhr trafen wir uns dann im Saal und es wurden noch einmal die Hemden gerichtet und es gab so manche Lehrstunde im Binden einer Krawatte. Jetzt konnte das Konzert beginnen! Zu Beginn spielte eine finnische Band ein paar Lieder, weiter ging es dann im Programm mit Begrüßungen, Danksagungen und Ehrungen und natürlich mit den Vorträgen der Orchester. Besonders gut bei der eher geringen Anzahl an Zuschauern kamen die gemeinsamen Stücke an. Mit diesem großen Orchester trugen wir ungarische Märsche, finnische Volkslieder, deutsche Kultlieder und den Fliegermarsch, aber auch internationale Lieder vor. Mit diesem Konzert endete von unserer Seite aus musikalisch die 100-jährige Unabhängigkeitsfeier, jedoch feierten wir gemeinsam mit den Ungarn und Finnen im Innenhof von Valvilla unsere Partnerschaft und das Zusammentreffen verschiedener Nationalitäten zelebrierend weiter. Auch an diesem Abend wurde für das leibliche Wohl mit einem ungarischen Gericht gesorgt. Für Unterhaltung sorgten einige ungarische Musiker, die ein Lied nach dem anderen spielten. Sie umrahmten den ganzen Abend mit ihrer Musik. Es wurden Spiele zusammen gespielt, viel gelacht und getanzt, auch wenn man nur kurz mitgerissen wurde.
In Finnland wird es während der Sommermonate nachts nicht richtig dunkel, weshalb wir, egal zu welcher Uhrzeit, immer dachten, es wäre erst halb sieben. Dies war zu unserem Vorteil, denn so fand jeder sicher im Hellen den Rückweg zum Hotel. Nach einem Tag voller Musik und Spaß fielen wir erschöpft ins Bett. Doch dass wir nicht lange schlafen konnten, war uns gleich klar.
Sportliche Abreise
Es war Sonntagmorgen, der 18.06., die Wecker klingelten und es war Koffer packen angesagt, denn am Abend sollte es schon wieder Richtung Heimat gehen. Doch zuvor fuhren wir um 9.30 Uhr mit dem Bus nach Lahti. Angekommen an unserem Ziel, bekamen wir per Bus durch eine deutschsprachige Reiseleiterin die Stadt gezeigt. Es gab so vieles Interessantes und Wissenswertes, dass wir uns kaum alles merken konnten. Nach der Rundfahrt waren unsere nächste Station die Sprungschanzen. Hier konnten wir vom oberen Ende der Schanze die Schanze selbst betrachten, aber auch die Aussicht von dort oben genießen und mit Bildern festhalten. Nach der Besichtigung ging es mit dem Fahrstuhl wieder herunter und mit dem Sessellift nach ganz unten an den Fuß der Sprungschanze. Hier gab es ein Schwimmbad zu sehen und eine Ausstellung, in der es einen Skisprungsimulator gab, der allen viel Spaß bereitete. Was einigen sehr viel Spaß bereitete, war ein besonderer Tischkicker, bei dem nicht Fußball, sondern Eishockey gespielt wurde. Um 14.30 Uhr mussten wir das Sportzentrum verlassen und begaben uns auf den Rückweg zum Flughafen nach Helsinki. Dort angekommen gaben wir unser Gepäck auf und warteten im Aufenthaltsbereich auf die Durchsage, dass wir unsere Maschine besteigen konnten. Um 18.15 Uhr war es dann soweit. Zwar starteten wir mit leichten Turbulenzen, doch der weitere Verlauf des Fluges war ruhig. Um 19.30 Uhr (deutsche Zeit) landeten wir dann in Frankfurt am Main. Nach der Kofferaufnahme ging es dann zum Bus. Es wurde wieder alles eingeladen und es ging weiter. Um 22.15 Uhr kamen wir schließlich in Bad Hersfeld an, wo wir mit Freuden empfangen wurden.
Die Konzertreise kann als sehr gelungen bezeichnet werden, denn wir konnten uns nicht nur, wenn für manche auch bereits das zweite Mal, der finnischen Kultur annähern, sondern uns auch musikalisch von der besten Seite zeigen. Diese Fahrt wird mit Sicherheit jedem gut in Erinnerung bleiben und wir hoffen, dass die deutsch-finnische Partnerschaft weiter so herzlich bestehen wird.